Wiederverwenden vor Recycling
Mit Energie, Ressourcen und Arbeitskraft wurde der Gegenstand einst erschaffen. Wir sind es unserem Planeten also schuldig, mit den Sachen sorgsam umzugehen und sie nur als letzte Alternative dem Recycling zuzuführen.
Alle Gegenstände, die durch die MitarbeiterInnen von PeekUp abgeholt werden, durchlaufen einen Sortierprozess. Ziel ist es, alle Sachen zu identifizieren, die noch gut genu sind, um als reine Stoffklasse weiterverarbeitet zu werden. So soll eine gut erhaltene Kiste aus Holz wenn möglich wiederverwendet werden und nicht gleich im Altholz und damit in der Verbrennung – Fachchargon „thermische Verwertung“ – landen.
Viele der Gegenstände können einzeln oder gruppiert sogar noch weiterverkauft werden. Deutlich mehr Sachen werden jedoch verschenkt, im Schnitt bisher über drei Gegenstände je erfolgtem PeekUp.
Im Bild oben zeigt eine Auswahl der Gegenstände, die wir aus den ersten 25 PeekUps verschenken konnten. Sie wurden allesamt an Einzelpersonen weitergegeben.
Verschenken ist gar nicht so leicht
Viele Gegenstände haben auf den ersten Blick noch einen Wert, müssen aber noch zur richtigen Person finden, um sinnvoll weiter genutzt zu werden. Dabei gibt es einige Hürden, die das Verschenken leider oft etwas mühsam machen:
Für manche Sachen ist es einfach die falsche Jahreszeit. Da kann können die Sachen sogar noch neuwertig und originalverpackt sein. Einen alten aber noch funktionsfähigen Ventilator braucht im Sommer niemand, es ist schwer ihn in dieser Zeit zu verschenken.
Verschenkt man die Gegenstände über Internetportale wie Ebay-Kleinanzeigen, kann die Kommunikation und der Prozess bis der Gegenstand die Wohnung tatsächlich verlassen hat, recht aufwändig sein. Wer es einmal ausprobiert hat, kennt es: entweder meldet sich gar niemand auf eine Anzeige oder gleich so viele Leute, dass einige vertröstet werden müssen. Das artet schnell in Stress aus.
Für viele kleine Sachen ist selbst der Aufwand, es „für umsonst“ ins Internet zu stellen zu groß.
Eine handvoll gut erhaltener Schrauben stellt kaum jemand auf den einschlägigen Portalen ein. Da ist der Aufwand auf seiten der suchenden Person ja auch schon recht groß im Vergleich zur Alternative – die Schrauben im Baumarkt neu zu kaufen.
PeekUp verkauft Gegenstände auch
Wir machen kein Geheimnis daraus: PeekUp verkauft auch einige Gegenstände aus den abgeholten PeekUps. Entweder einzeln oder gebündelt mit anderen. Beispielsweise werden Bücher gesammelt, von beschädigten und offensichtlich wertlosen Büchern getrennt und kistenweise an spezialisierte Buchhändler verkauft. Die aussortierten Bücher wandern in den Recyclingkreislauf für Papier.
Warum verschenkt PeekUp nicht alle Gegenstände die noch gut sind, sondern verkauft einen Teil davon? Dafür gibt es mehrere – wie wir meinen – gute Gründe:
- Wir möchten das PeekUp ein nachhaltig wirtschaftliches Unternehmen bleibt. Ökonomische und ökologische Nachhaltigkeit gehen hierbei Hand in Hand. Um den Service für unsere Kunden dauerhaft günstig , umweltfreundlich und komfortabel anbieten zu können, also ohne Fördermittel oder Zuwendungen der öffentlichen Hand ordentliche, fair bezahlte Arbeitsplätze anzubieten.
- Bei der Weitergabe von einzelnen Gegenständen kann ein (kleiner) Preis ein guter Filter sein, den Gegenstand direkt zu zukünftigen Nutzern zu bekommen. Es gibt nämlich spezialisierte Händler, die „zu Verschenken“ Kategorien von Kleinanzeigenportalen permanent beobachten und alles abholen, was sie mutmaßlich noch weiterverkaufen können. Das führt dazu, dass eine andere Person, die den Gegenstand selbst brauchen könnte, leer ausgeht, da sie zum Beispiel nicht innerhalb von Minuten reagieren kann. So kann also ein kleiner Preis als Filter gegen Wiederverkäufer helfen. Auf diese Weise konnten wir bereits einen gebrauchten Kinderbuggy, eine gut erhaltene elektrische Zahnbürste, einen alten Pokerkoffer und viele weitere Sachen in augenscheinlich gute Hände abgeben.
- Sofern wir Stoffgruppen – wie Bücher oder Kleider – in größeren Mengen abgeben, ist uns eine nachhaltige Nutzung sehr wichtig. Kennst Du eine Organisation, die eine bestimmte Stoffgruppe nachweislich nachhaltig wiederverwendet? Für Korken und Acrylglas suchen wir aktuell beispielsweise noch einen Abnehmer. Kontaktiere uns dazu gerne. Dabei ist es egal, ob gemeinnützig oder gewerblich. Wichtig ist uns, dass die Materialien wiederverwendet oder bestmöglichst recycled werden, also nicht der sogenannten „thermischen Verwertung“ zugeführt werden, also verbrannt werden.
Wir hoffen, dieser Artikel hat dir geholfen, zu verstehen wie wir arbeiten und warum wir es auf diese Art machen.